Dienstag, 17. Juli 2012

Schlaf ist nicht der einzige Weg

Es ist nicht die Hast etwas zu verpassen, was mich zum schlaflosen machte, sondern der Wunsch nach der Erfahrung; wie wohl ein un-gestückeltes, durch den Schlaf der immer längere Stunden dauert, segmentiertes Leben sein würde. Schließlich war da nicht viel Zeit, die wichtigen Aufgaben zu erfüllen.
Die Anwesenden bei der Präsentation ergriffen Feuer durch meine Arbeit. Alle wollten immer mehr erfahren, dass sich die halbe Stunde weit ausdehnte, die mir gegeben war. Ich hatte nicht nur den Siedlungsform erklärt sondern wies auf die Stadtstrukturen hin, die auf dieser Weise entstehen könnten. Als der Hinweis darauf kam, dass der Gesamte Planet so umgestalltet werden könnte, wurde die Komplexität mit einfachen Worten natürlich erfahrbar.
Meine Stimme musste durch die Schlaflosigkeit etwas gebethaftes erhalten haben. Dieser Ton befreite die Argumentation von jeglichem kommerzialitätsverdacht. Ich war mehr als ein Priester des Raumes zu betrachten, dem nichts ferner lag, Räume kommerziell zu verhökern. Mein Anliegen war die Welt so zu entwickeln, dass jedes Flecken Erde ihre heiligkeit wieder zurückerhielt.

Nach der Presentation luden mich die Anderen ein, zusammen zu feiern. Wir gingen in ein verlassenes Fabrikhalle. Es waren Stühle und Tische da, Getränkekisten, ein Grill. Alles nicht kommerziell.
Einer reichte ein Getränk, ein anderer; gebratene Kartoffeln und anderes Gemüse. Sie strahlten alle wohlwollend, wenn ihre Blicke in die meinen fielen.
Die Musik war beruhigend und trug mich in ein Zustand, der Schlafähnlich war und doch nicht Schlaf. Ich setzte mich auf ein Sofa am Rande. Die Beine weit ausgestreckt und den Kopf nach hinten gelassen. Die anderen liessen mich so da schräg liegen. Ein Bild schwirrte vor meinen Augen auf. Die Erde. Sie strahlte Glück aus, und dieses Glück zog mich immer tiefer in die Entspannung. Die Umgebung in der ich war löste sich bildlich auf. Ein säuerliches kribbeln überzog mich. Jede Zelle nahm den Geschmack wahr.
Der Zustand war kein Schlaf, doch beruhigend und kräftigend. Nach einer weile ging es wieder Aufwärts. Ich begann die Umgebung wahrzunehmen und das Bild der Erde löste sich vor meinen Augen wieder auf.

Ich stand auf und ging zu einer kleinen Gruppe die aufmerksam zu mir schauten. Die meisten waren wohl schlaflose hier. Nach einer harten Woche Arbeit. Sie gönnten einander die Legere Haltung und den Erholungsbedarf. Doch war ich wohl eine Ausnahme, der beschlossen hatte, den Schlaf zu bestreiken und neue Wege gefunden hatte um sich schnell von den Strapazen zu erholen.

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